Eine Vielfalt von Gebrauchsgegenständen, die mit dem Schlafen zu tun haben, begleitet unseren Alltag.
Wir zeigen aus früherer Zeit Bettgestelle und Zubehör, Schlafkultur armer und reicher Leute.
Das 2. Museumshof-Fest in Roßtal lockte viele Besucher an
Sonderausstellung um Schlafgelegenheit – Nachttopf gehört dazu
ROSSTAL (sch) – Zum Publikumsmagnet wurde bei herrlichem Sommerwetter das „2. Museumshof-Fest“ des Heimatvereins im und um den einstigen, liebevoll renovierten Peippschen Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert.
Attraktion war diesmal die Sonderausstellung „Rund ums Bett“, die eine Vielfalt von einschlägigen Exponaten aufwies. So vom „zwieschläfrigen Ehebett“ aus Niederbayern bis zum kreativen Nachttopf (Umschrift: „Ob arm, ob reich, im Dienste gleich“) aus dem Alltag der Vorfahren. Aus früheren Zeiten sind Bettgestelle für Erwachsene und Kinder samt Zubehör, Schlafstellen bedürftiger und wohlhabender Bürger, Nachtkästchen mit Blech-Uraltwecker, Wärmflaschen für kalte Abende und das „Starcksche Gebetbuch“ für alle Lebenslagen zu sehen. Bewundernswert ebenfalls die gerahmten Harmonie- und Sinnbilder, einst Inventar vieler gutbürgerlicher Schlafzimmer. Daß die „Nachtbekleidung“ oftmals mit jener vom Tag „identisch“ war, zeigten das Museumspfleger-Ehepaar Herbert und Elisabeth Knoll den erstaunten Besuchern.
Die Knolls, die besonders der Familie Günter Ludwig aus Oberasbach für die Leihgaben aus ihrem Fundus dankten, hatten außerdem für ein volles Tagesprogramm mit Führungen durch die historischen Räume und der schaurigen „Hals-Gerichtsbarkeit“ im Kellergewölbe gesorgt. Handwerks-Vorführungen am Webstuhl, das Schafwolle-Spinnen, die Kunst von Okki, Hardanger- und Schattenstickerei oder „Schustern, wie früher“ und ein Blick über die Schulter von Meister Gutenberg am Boston-Tiegel (er druckte auf Wunsch persönliche Ex-Libris) waren wieder ein heimatkundlicher „Augenschmaus“.
Heimatvereins-Vorsitzender Georg Helmreich hatte die Schau vormittags eröffnet und unter den vielen Besuchern auch Georg Wirth, Chef der Stollberger Entsorgungs-Gesellschaft aus dem Partner-Landkreis, willkommen geheißen.
Heimatpfleger Helmut Mahr und Bürgermeister Maximilian Gaul würdigten die Bett-Ausstellung als gelungenen Blick in das Leben in früheren Zeiten.
Heike Wagner und Annette Nagel umrahmten mit Flöte und Klavier musikalisch die Morgenstunde, am Nachmittag kamen noch „Schmankerln“ künftiger Veranstaltungen hinzu. So fanden Christiane Pohle und Rainer Süßmilch in ihren Moritaten und Küchenliedern „Ein Haar in der Suppe“ als Vorgeschmack ihres Gastspieles am 3. August.
Quelle: Fürther Nachrichten